Multiples Myelom

Das Multiple Myelom

Was ist das Multiple Myelom?

Das Multiple Myelom, auch als Plasmozytom oder Morbus Kahler bezeichnet, ist eine Krebserkrankung des Knochenmarks, bei der Plasmazellen entarten und sich überschießend im Knochenmark vermehren.1, 2, 4 Die entarteten Plasmazellen nennt man auch Myelomzellen. Die Myelomzellen wachsen häufig in sogenannten Herden im Knochenmark, die an vielen (multiplen) Stellen auftreten können – daher wird die Erkrankung Multiples Myelom genannt. Das Multiple Myelom wird auch als Knochenmarkkrebs bezeichnet und zählt zu den Krebserkrankungen des blutbildenden Systems.3

Das Wachstum der Myelomzellen im Knochenmark verursacht die verschiedenen Symptome des Multiplen Myeloms. Die entarteten Plasmazellen verdrängen die gesunden blutbildenden Zellen.1, 4, 5 Erkrankte können daher unter Blutarmut (Anämie) und Müdigkeit leiden. Häufige Infekte, Gewichtsverlust sowie Nierenfunktionsstörungen, Knochenschmerzen und unerwartete Knochenbrüche sind weitere mögliche Symptome. Etwa jeder vierte Patient hat allerdings zum Zeitpunkt der Diagnose keine Beschwerden.1

Wenn Sie oder ein Angehöriger mit der Diagnose Multiples Myelom konfrontiert werden, haben Sie sicherlich viele Fragen. Die folgenden Informationen sollen Sie dabei unterstützen, sich ein umfassendes Bild von Ihrer Erkrankung zu machen. Denn ein grundlegendes Verständnis für die Erkrankung ist hilfreich, um besser mit ihr umzugehen. So können Sie sich auch besser am Gespräch mit Ihrem behandelnden Arzt beteiligen und ggf. aktiv an therapeutischen Entscheidungen mitwirken.

Wie entsteht ein Multiples Myelom?

Meist tritt die Erkrankung zuerst im Knochenmark auf und bildet dort mehrere (multiple) Erkrankungsherde.3 Das Knochenmark ist im Körper ein wichtiger Aufenthaltsort für Plasmazellen und konzentriert sich im Becken, in der Wirbelsäule und in den Röhrenknochen der Oberarme und Oberschenkel.5 Es ist verantwortlich für die Produktion von Blutzellen: den roten Blutkörperchen (Erythrozyten), Blutplättchen (Thrombozyten) und weißen Blutkörperchen (Leukozyten).4 Diese Blutzellen übernehmen wichtige Aufgaben im Körper wie Sauerstofftransport, Blutgerinnung und Infektionsabwehr. So sind zum Beispiel die weißen Blutkörperchen Teil der Immunabwehr, sie erkennen und beseitigen Krankheitserreger.4

Plasmazellen reifen aus B-Lymphozyten (einer Untergruppe der weißen Blutkörperchen) heran und produzieren normalerweise Antikörper, die sich gegen die Krankheitserreger richten.6 Beim Multiplen Myelom sind die Plasmazellen jedoch entartet – sie teilen sich unkontrolliert und produzieren auch ohne Erreger Unmengen von identischen und funktionslosen Antikörpern.1, 2, 4, 6 Diese Antikörper werden auch als monoklonales Protein oder M-Protein (oder Paraprotein) bezeichnet. Manche Myelomzellen produzieren nur Bruchstücke von Antikörpern, sogenannte Leichtketten.1 Die übermäßig produzierten M-Proteine und Leichtketten überschwemmen den Körper und können zu Nierenschäden führen. Die starke Ausbreitung der Myelomzellen verdrängt die gesunden blutbildenden Zellen und schädigt das Knochengewebe.4, 5 In der Folge können Blutarmut, Schwächung des Immunsystems sowie Knochenschäden auftreten.1, 4-6

Sonderformen solitäres und extra-medulläres Plasmozytom

Die Myelomzellen siedeln sich im Knochenmark an und bilden dabei in der Regel multiple Tumorherde.3 Eine Sonderform des Myeloms ist das solitäre (einzelne) Plasmozytom. Hier ist im Gegensatz zum Multiplen Myelom nur ein einzelner isolierter Krankheitsherd aus entarteten Plasmazellen vorhanden.1 Nur in etwa 1% der Fälle führt ein Befall von Organen außerhalb des Knochenmarks zur Diagnose, dann spricht man von einem extra-medullären Plasmozytom („medullär“ bedeutet „das Knochenmark betreffend“).3

Vorstufen des Multiplen Myeloms sind die Monoklonale Gammopathie unklarer Signifikanz (MGUS) und das schwelende (smouldering) Myelom.1 Bei diesen Formen treten in der Regel noch keine typischen Krankheitszeichen auf.

Das Multiple Myelom

Das Multiple Myelom

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Das Multiple Myelom

Das Multiple Myelom ist eine bösartige Tumorerkrankung des Knochenmarks, bei der die sogenannten Plasmazellen entartet sind. Anders als bei Krebsarten wie Brust- oder Hautkrebs gibt es somit beim Multiplen Myelom kein Geschwür, das der Patient spüren oder sogar sehen könnte. Daher ist es manchmal schwierig zu verstehen, was sich genau hinter der Erkrankung verbirgt. Dieses Video erklärt, wie ein Multiples Myelom im Körper entsteht, was dabei genau passiert und welche Auswirkungen ein Multiples Myelom auf den Stoffwechsel hat.

Welche Auswirkungen hat das Multiple Myelom auf meinen Körper?

In den letzten Jahren wurden enorme Fortschritte bei Diagnostik1 und Therapie erzielt, dennoch ist eine dauerhafte Heilung leider meist nicht möglich.3, 5 Neue Therapiemöglichkeiten bieten aber gute Ansätze, um die Beschwerden zu lindern und ein Fortschreiten der Erkrankung möglichst lange aufzuhalten.1, 2, 4, 6

Broschüre “Das Multiple Myelom” für mehr Informationen
 
Multiples Myelom Broschuere
Die Broschüre „Das Multiple Myelom“ richtet sich vor allem an neu-diagnostizierte Patienten des Multiplen Myeloms und deren Angehörige. Anschaulich wird darin die Erkrankung, ihre Symptome, die Diagnose und potentielle Behandlungsmethoden erläutert.